Leben ohne Auto (Teil 2/2)
Die Frage, die ich immer wieder gestellt bekomme lautet:
"Und wie machst du das mit dem Einkaufen?"
Das
hätte ich mich früher - noch mit Auto - vermutlich auch gefragt. Zumal
wir auf dem Land wohnen. Das bedeutet in unserem Falle: 900 Einwohner und nächste Einkaufsmöglichkeiten in 7 km mainab-, bzw. 14 km mainaufwärts...
Zum Einen kaufe ich immer noch relativ wenig ein. Obst und Gemüse liefert der
Garten. Eier legen unsere Hühner. Unser Leitungswasser ist ausgezeichnet.
Das
Einkaufen der anderen Dinge geht wunderbar mit Rad und Packtaschen. Oder mit dem Gespann.
Oder
ich frage Freunde ob sie mir etwas mitbringen. Manchmal treffe ich
Bekannte oder Nachbarn zufällig im Laden. Dann frage ich, ob sie meine
Sachen mitnehmen und vor die Tür legen und kaufe dann etwas mehr ein.
Liefern lassen
Online-Shops sind oft ein Segen. Es gibt eine Vielzahl an Shops wie alnatura,
rapunzel, bringmirbio.
Schwere und große Dinge kann ich liefern lassen, wie zB: Hundefutter, 25 kg-Säcke Getreide für die Hühner, Baustoffe...
Auto von Freund:innen
Wenn
alle Stricke reißen kann ich ein Auto leihen von Freund:innen. Gemeinsam
genutzte Fahrzeuge finde ich extra sinnvoll, denn meist steht ja doch
ein Auto bloß rum. Das verbraucht Ressourcen (zerfällt ja
leider auch beim Rumstehen, verbraucht Geld in Form von
Steuer/Versicherung).
Entweder tankt man dann auf, oder vereinbart einen
km-Preis all-in.
Was ist bei Regen? Was ist bei Schnee?
Dann ist der Radweg schön leer!
Gute Kleidung dem Wetter entsprechend anziehen hilft. Ist man erstmal losgefahren, ist es garnicht mehr so schlimm.
Immer sofort fahrbereit
Das Gespann ist immer fahrtüchtig. Ich habe einen
Radunterstand gebaut, in dem ich Rad mit Hänger trocken und geschützt
abstellen kann und muss dann nur noch aufsteigen.
Müsste
ich das Rad jedesmal erst aus dem Keller holen, dann noch Kette
schmieren und aufpumpen, hätte ich schon lange die Lust verloren.
Radfahren im Alltag und der Verzicht auf das eigene Auto hat nichts zu tun mit Sportlichkeit (dafür gibt es ja Pedelecs), Kraft oder Ausdauer. Es ist reine Kopfsache und Gewöhnung. Das Wetter ist hier bei uns in den seltenstem Fällen eine Ausrede. Die Tage an denen ich pro Jahr wegen Glatteis oder hohem Schnee nicht fahren kann, lassen sich an einer Hand abzählen. Und an den Tagen steht die Welt sowieso still. Auto oder Bahn fahren dann nämlich auch nicht mehr.
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