Viele Wege führen zu uns nach Hause (schlecht fahrbar sind davon alle)

Ich fahre jeden Tag Rad. 365 Tage im Jahr.
Fünf Tage pro Woche je 22 km Kindergarten-Pendelweg plus Besorgungen plus Freizeitfahrten - ja, ich fahre tatsächlich auch noch aus Spaß Rad ;)

Hier mein altes MTB - noch motorfrei

Meine homebase liegt abseits von Radwegen, mitten im Ort, auf halber Höhe an einem steilen Berg.

Für die meisten Strecken, z.B. für Besorgungen wie Bücher aus der Stadtbücherei fahre ich in die nächste Stadt - ca. 6km entfernt.

Dann stample ich neben den Einkäufen in Packtaschen - wo schonmal mehr als 10 kg zusammenkommen noch den Hänger mit 17 kg plus Töchterchen mit 13 kg, plus Wasser und Kleinkram 5 kg..... Manchmal will auch der Dackel mit. (Der wiegt 6 kg, wenn er sich nicht am Hundefutter selbst bedient hat, manchmal aber auch mal 7,5 kg wenn die Tür zur Speisekammer offen war). 


Die Möglichkeiten nach Hause zu kommen habe ich mal unter die Lupe genommen.

Möglichkeit 1: Die Adrenalinstrecke mit Hänger

Erstmal der Mainradweg, bis hier alles gut. Dann durch die Rad-Unterführung (ein Sicherheitsluxus, den ich sehr zu schätzen weiß) auf die B26. 

Nicht mehr toll. Viele LKWs und eine verengte Fahrbahn im Bereich der Bahnbrücke kurz vor dem Abzweig in meinen Ort.
Hier halte ich regelmäßig die Luft an, wenn ich von Autos kurz vor der nicht einsehbaren Kurve, auf der Brücke mit verengter Fahrbahn, mit (absolut und vollkommen theoretischer) Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h überholt werde und der Gegenverkehr (gerne ein großer LKW) dann bremsen muss um mit dem mich überholenden Auto nicht zu kollidieren.

Auf dem Bürgersteig fahren ist hier nicht möglich, der ist a) zu eng, b) oft mit Mülltonnen zugeparkt, c) komme ich mit dem Hänger nicht mehr gut auf die Strasse, da der Absatz zur Fahrbahn sehr hoch ist.

Danach ist mein Adrenalinpegel meist so hoch, dass ich problemlos den steilen Berg nach Hause komme.

Möglichkeit 2: Die Adrenalinstrecke ohne Hänger

Von der Stadt über die Verbinungsstraße zur Bundesstrasse. Das mache ich nur ohne Hänger und Kind, ergo nicht so oft. Viel zu gefährlich. Ich bin zwar nur 7 Minuten auf der Strasse, aber das reicht schon. 

 

Möglichkeit 3 : Offroad, auch nur ohne Hänger

Vom Ende der Stadt den Fußweg (schmal und oft voll Müll und Scherben, aber geht) hoch, dann die Serpentinen weiter (gut, muss man halt schieben), dann über die Treppe tragen, oder auf der Wiese fahren (sehr steil), dann vorbei an den Mülltonnen, die Treppe runter auf den MainWANDERweg. Steil, geröllig, felsig, manchmal überflutet und naja, eigentlich ja für Zwei- und Vierbeiner ohne Rad gedacht. Das ist tatsächlich der entspannteste Weg, aber auch der anstrengenste und nur mit dem MTB machbar.

Möglichkeit 4: Der Umweg

Mainradweg bis in den Nachbarort, dann durch die Unterführung auf den Wernradweg bis zum nächsten Ort. Dort den Berg hoch (> 17% Steigung) und parallel zum Wernradweg auf Schotter wieder alles zurück.

Man könnte nun noch das Saaletal hinterfahren um ganz anders zu fahren, aber das wäre dann wirklich etwas weit hergeholt ;-)

Ich hoffe, Euer täglicher Weg und die Erreichbarkeit Eures Heimes ist besser als bei mir.

Wobei das natürlich Jammern auf hohem Niveau ist. Wo sonst gibt es so viele gut vernetzte Radwege auf dem Land wie hier in Main-Spessart? Wir sind da ja eigentlich schon ganz gut dran :-)

P.S. die leeren Bierflaschen auf dem Foto habe ich nicht aus lauter Frust getrunken! Die standen wirklich rein zufällig dort und stehen vermutlich immer noch

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